Antibiotika erhöhen Allergierisiko


In den ersten 6 Lebensmonaten
Antibiotika erhöhen Allergierisiko

Wenn Kinder im Säuglingsalter Antibiotika erhalten, entwickeln sie später häufiger Allergien. Werden dabei verschiedene Wirkstoffklassen kombiniert, steigt z. B. das Risiko für allergisches Asthma auf über 40%, wie australische Forscher herausgefunden haben.

Darmkeime gleich mitgeschädigt

Ein gesunder Darm mit einer intakten Darmflora ist für die Entwicklung des Immunsystems von großer Bedeutung. Antibiotika bekämpfen aber nicht nur Krankheitserreger, sie schädigen leider auch die „guten“ Darmkeime. Dass eine frühe Antibiotikagabe dadurch die Entwicklung des Immunsystems beeinflusst und zu Allergien führt, ist inzwischen bekannt. Offen war die Frage, ob die Kombination von Antibiotika mit verschiedenen Angriffsarten gegen Keime die Darmflora noch mehr schädigt und das Risiko von Asthma, Neurodermitis & Co. zusätzlich ansteigen lässt.

Um dies zu klären, analysierten australischen Forscher die Daten von fast 800 000 Kindern ab der Geburt bis zu einem Alter von etwa 4,5 Jahren. 83,3 % der Kinder hatten in den ersten sechs Monaten kein Antibiotikum bekommen, 13,7% eine Wirkstoffklasse, 2,5 % zwei verschiedene Wirkstoffe, 0,4% drei und 0,1% vier oder mehr verschiedene Antibiotika. Die Antibiotikagaben stellten die Forscher in Zusammenhang mit tatsächlich vorhanden Allergien, wobei sie andere, Allergien begünstigende Faktoren herausrechneten.

Kombitherapie erhöht Allergierisiko zusätzlich

Das Ergebnis: Antibiotika erhöhten das Allergierisiko, – egal um welchen Wirkstoff es sich handelte. Sulfonamide schlugen mit einem Anstieg um 6% zu Buche, Penicilline, Cephalosporine und Makrolide mit einem Anstieg von 19 bis maximal 30%. Wurden verschiedene Wirkstoffklassen kombiniert, stieg das Risiko für eine allergische Rhinitis um 33%, für Asthma um 47%. Auch das Risiko für Nahrungsmittelallergien oder Neurodermitis war durch die Gabe verschiedener Wirkstoffklassen auf bis zu 18% signifikant erhöht.

Darmschonende Strategien nötig

Wenn Säuglinge Antibiotika benötigen, dürfen diese natürlich nicht wegen einer möglichen Allergieentwicklung vorenthalten werden. Die Ergebnisse dieser Studie erweitern jedoch das Wissen um den schützenden Effekt einer intakten Darmflora. Nun gilt es, therapeutische Strategien zu entwickeln, die bei der Behandlung von kindlichen Infektionen die Darmkeime weniger schädigen.

Quelle: Springer Medizin

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Verkürzen Albträume das Leben?

Stress.
Junge Frau wacht verängstigt aus einem Albtraum auf.

Nächtliche Horrortrips

Wer mehr als einmal die Woche von Albträumen heimgesucht wird, lebt gefährlich. Denn dann steigt das Risiko, vor dem 70. Geburtstag zu sterben.   mehr

Kind bezahlt mit späterer Krankheit

Schwangere hat die Hände voller süßer Fruchtgummis.

Zuviel Zucker in der Schwangerschaft

Die Zeit von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Erhält es währenddessen zu hohe Mengen Zucker, drohen später Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck.   mehr

5 Mythen zum Sonnenschutz
Frau im Badeanzug liegt an einem tropischen Strand in einer Hängematte im Schatten. Vorsicht, auch im Schatten ist Sonnenschutz nötig.

Von Solarium bis Vitamin D

Ob im Hochsommer, im sonnigen Herbsturlaub oder im Winter beim Skifahren: Sonnenschutz ist rund ums Jahrein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.   mehr

Medikamente vor Hitze bewahren
Hochgereckte Hand mit Sonnencreme vor meerfarbenem Hintergrund, symbolisch für Sommer und Sonne. Medikamente sollten besser im Schatten bleiben.

Im Zweifelsfall Apotheker*in fragen

Hitze verändert die Wirkung einiger Medikamente. Damit noch nicht abgelaufene Medikamente auch im Sommer verwendet werden können, ist die richtige Lagerung wichtig.    mehr

Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.
Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.

Augenärzt*innen warnen vor Komplikationen

(Semi)-Permanent-Make-up am Auge verspricht einen langanhaltenden kosmetischen Effekt. Beliebt sind zum Beispiel Wimpernverlängerungen oder Lidstrich-Tattoos. Augenärzt*innen sehen solche Eingriffe kritisch.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Apotheke Bodenburg
Inhaberin Sarah Nottorf
Telefon 05060/22 14
E-Mail apotheke-bodenburg@gmx.de