COVID-19-Übertragung durch Aerosole


Jenseits der Tröpfchen
COVID-19-Übertragung durch Aerosole

Über 100 Covid-Infizierte nach einem Gottesdienst in Frankfurt, über 30 nach einem Restaurantbesuch in Niedersachsen- immer wieder tauchen solche Schlagzeilen in der Presse auf. Selbst wenn die Abstandsregeln eingehalten werden, kommt es zu Masseninfektionen. Was steckt dahinter, und wie lässt sich vorbeugen?

Gefährliche Tröpfchen

Seit Wochen gehören sie zum Bild in der Öffentlichkeit: Mund-Nasen-Masken. Sie sollen die Infektionsraten senken, indem sie potenziell virushaltige Tröpfchen schon direkt am Herkunftsort abbremsen. Diese Tröpfchen entstehen beispielsweise beim Niesen oder Husten und haben einen Durchmesser von 5-500 Mikrometer – gerade an der Grenze der Sichtbarkeit. Dabei enthalten sie, je nach Größe, 1000 und mehr Viruspartikel. Spätestens nach 1,5 –2 m landen sie am Boden und werden damit für die luftgebundene Übertragung belanglos. Der empfohlene Mindestabstand beruht auf diesem Umstand.


Noch kleiner als Tröpfchen


Doch nicht nur Tröpfchen sind infektiös, sondern auch sogenannte Aerosole. Diese sind noch kleiner als Tröpfchen mit einem Durchmesser von 0,01 bis 5 Mikrometern. Sie können nur noch mit Laserlicht sichtbar gemacht werden und entstehen schon beim normalen Sprechen, Singen oder Rufen als ultrafeiner Sprühnebel. Das Tückische daran: Dabei sind sie so leicht, dass sie anders als Tröpfchen nicht absinken, sondern in der Luft schweben, mitunter noch stundenlang nach ihrer Entstehung.
Wie lange diese Aerosole in geschlossenen Räumen in der Luft bleiben, zeigten Wissenschaftler bei Experimenten: Sie setzten einen virushaltigen Nebel in einem geschlossenen Raum frei. Noch drei Stunden danach konnten sie tausende Viruspartikel in einem Liter Luft nachweisen. Selbst der Luftaustausch durch eine übliche Klimaanlage ändert daran nur wenig, wie in chinesischen und amerikanischen Krankenhäusern nachgewiesen werden konnte. Besonders gefährdet sind dabei kleine Räume mit viel Personenverkehr, wie z. B. Toilettenräume.


Wie wird man diese Partikel los?



Um die gefährlichen Aerosole aus einem Raum verschwinden zu lassen, hilft es nur, sie mit virusfreier Luft zu verdünnen. Und das heißt im Klartext – lüften, lüften, lüften.
Denn jeder Luftzug verwirbelt die ultrafeinen Tröpfchen und nagt an ihrer Substanz. So wie nasse Wäsche bei Wind schneller trocknet, so trocknet jede kleine Luftbewegung die winzigen Tröpfchen ein bisschen mehr aus. Dadurch schrumpfen sie, und tragen weniger Viruspartikel in sich.
Wer sich dann noch an die gebotenen Regeln wie Abstandhalten und Maskentragen hält, nimmt dem Virus immer mehr die Grundlagen, um sich weiter zu verbreiten.


Quelle: Deutsche ApothekerZeitung, Ausgabe 23/2020

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Kind bezahlt mit späterer Krankheit

Schwangere hat die Hände voller süßer Fruchtgummis.

Zuviel Zucker in der Schwangerschaft

Die Zeit von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Erhält es währenddessen zu hohe Mengen Zucker, drohen später Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck.   mehr

5 Mythen zum Sonnenschutz
Frau im Badeanzug liegt an einem tropischen Strand in einer Hängematte im Schatten. Vorsicht, auch im Schatten ist Sonnenschutz nötig.

Von Solarium bis Vitamin D

Ob im Hochsommer, im sonnigen Herbsturlaub oder im Winter beim Skifahren: Sonnenschutz ist rund ums Jahrein wichtiges Gesundheits-Thema. Zeit, mit ein paar Mythen rund um UV-Strahlung aufzuräumen.   mehr

Medikamente vor Hitze bewahren
Hochgereckte Hand mit Sonnencreme vor meerfarbenem Hintergrund, symbolisch für Sommer und Sonne. Medikamente sollten besser im Schatten bleiben.

Im Zweifelsfall Apotheker*in fragen

Hitze verändert die Wirkung einiger Medikamente. Damit noch nicht abgelaufene Medikamente auch im Sommer verwendet werden können, ist die richtige Lagerung wichtig.    mehr

Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.
Vorsicht bei Wimpernverlängerungen & Co.

Augenärzt*innen warnen vor Komplikationen

(Semi)-Permanent-Make-up am Auge verspricht einen langanhaltenden kosmetischen Effekt. Beliebt sind zum Beispiel Wimpernverlängerungen oder Lidstrich-Tattoos. Augenärzt*innen sehen solche Eingriffe kritisch.   mehr

Sicher für Schlaf und Psyche

Großaufnahme eines Weckers, der auf einem leeren Teller steht.

Intervallfasten

Viele Übergewichtige setzen zum Abnehmen auf Intervallfasten. Diese Methode wird zuweilen kritisch beäugt. So gab es Hinweise, dass das zeitlich begrenzte Essen Schlaf und Stimmung verschlechtern könnte. Doch das ist offenbar nicht der Fall.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Apotheke Bodenburg
Inhaberin Sarah Nottorf
Telefon 05060/22 14
E-Mail apotheke-bodenburg@gmx.de