Privatversicherte bevorzugt?


Studie mit 3000 Arztpraxen
Privatversicherte bevorzugt?
Iryna Inshyna/Shutterstock.com

Diskriminierung gibt es überall — auch im Gesundheitssystem. Doch hier ist offenbar der Geldbeutel entscheidender als die Ethnie, haben österreichische Volkswirtschaftler*innen herausgefunden.

3000 fingierte Terminanfragen

Noch immer gibt es in Deutschland das Zwei-Klassen-System bei der Krankenversicherung. Die einen sind gesetzlich versichert, die anderen privat. Das Gerücht, dass Privatpatient*innen bevorzugt behandelt werden, hält sich hartnäckig. Obwohl es von vielen Seiten auch regelmäßig abgestritten wird.

Eine österreichische Forschergruppe wollte nun herausfinden, was an der Bevorzugung von Privatversicherten dran ist. Sie starteten einen Feldversuch und kontaktierten über 3000 deutsche Arztpraxen mit einer Terminanfrage per E-Mail. Die fingierten Absender*innen waren entweder privat versichert oder gesetzlich. Außerdem unterschieden sie sich in ihrer Ethnie: Die eine Hälfte hatte deutsche Namen, die andere hatte Namen, die eine türkische Herkunft vermuten ließen.

Am Ende wurden Terminvergabe und Wartezeiten mit Versicherungsstatus und Ethnie verglichen. Das Ergebnis: Privatpatienten wurden bevorzugt, egal ob sie deutscher oder vermeintlich türkischer Herkunft waren. Diskriminiert wurden dagegen gesetzlich Versicherte.

Geldbeutel schlägt Ethnie

Das ist überraschend, da die Diskriminierung aufgrund ethnischer Herkunft in vielen Lebensbereichen sehr häufig ist, betont Volkswirtschaftler Rupert Sausgruber, einer der Autoren der Studie. „Offenbar ist der Markt der ambulanten Gesundheitsversorgung von wettbewerbsorientierten Kräften geprägt ist, die stark genug sind, um eine derartige Diskriminierung zu unterdrücken“, erklärt er. Kurz gesagt: Wenn es ums Einkommen geht, scheint vielen Ärzt*innen der Versichertenstatus ihrer Patient*innen wichtiger zu sein als eventuelle eigene ethnische Vorbehalte.

Quelle: WU Institut für Finanzwissenschaft und Öffentliche Wirtschaft

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

News

Sonnenbrille schützt vor Augenschäden

Nahaufnahme einer Frau mit Sonnenbrille vor einem Sonnenuntergang.

Ab UV-Index von 3 aufsetzen

Ob am Strand, auf der Terrasse oder im Gebirge: Dass man in der Sonne die Haut vor UV-Strahlen schützen muss, ist inzwischen selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen Schutz vor dem UV-Licht benötigen.   mehr

Infektionsgefahr an Bord

Ehepaar sitzt am Heck auf dem Sonnendeck eines Schiffes und schaut aufs Meer.

Mit Noroviren auf Kreuzfahrt

Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als eine Kreuzfahrt, sei es durch die Karibik oder in skandinavischen Gewässern. Doch leider gelangen auch immer wieder Noroviren an Bord. Wer sich damit ansteckt, verbringt meist mehr Zeit im Bett und auf der Toilette als auf dem Sonnendeck.   mehr

Nanoplastik in Wasserflaschen
Sportlerin trinkt Wasser aus einer PET-Flasche.

Gefährlicher als Mikroplastik

Plastik wird offenbar zu einem immer größeren Problem: Forschende haben in Trinkwasser aus PET-Flaschen massenweise Plastikfragmente gefunden, die noch kleiner sind als Mikroplastik – und dadurch über das Blut bis in das Gehirn eindringen könnten.   mehr

Medikamente sicher geben
Ältere Frau beim Einnehmen einer Tablette. Für die beste Wirkung sollten die Einnahmehinweise beachtet werden.

Tipps rund um Tabletten & Co.

Was genau heißt eigentlich „morgens nüchtern“ bei der Medikamenteneinnahme? Und wer hat Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan? Diese und andere Fragen stellen sich beim Verabreichen von Arzneimitteln häufig. Hier gibt es Antworten.   mehr

Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren
Eine Frau nimmt ein Nahrungsergänzungsmittel ein

Kein Wundermittel

Früher gab es den täglichen Löffel mit Lebertran, heute Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren. Das Versprechen dazu: Es soll gesund sein. Durch wirken diese Präparate wirklich?    mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen
Apotheke Bodenburg
Inhaberin Sarah Nottorf
Telefon 05060/22 14
E-Mail apotheke-bodenburg@gmx.de